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Dieses Thema im Forum "Liebeskummer und Trennungschmerz" wurde erstellt von Petra, 2. August 2019.

  1. Petra

    Petra New Member

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    2. August 2019
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    Hallo zusammen,

    ich habe eine Weile mit mir gekämpft, ob ich mich hier mitteilen soll. Ich bin jedoch inzwischen an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter weiß und mir hier etwas Hilfe erhoffe. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich.

    Ich bin 53 Jahre alt und habe mich vor 3 Jahren von meinem Mann getrennt. Wir gehen inzwischen neutral bis freundschaftlich miteinander um, das ist kein Problem für mich. Demnächst werde ich die Scheidung einreichen, damit die Verhältnisse ein für allemal geklärt werden.

    Kurz nach meiner Trennung habe ich einen Mann kennen gelernt. Matthias. Er war so liebevoll, warmherzig und es hat mir an nichts gefehlt. Allerdings haben wir eine Wochenendbeziehung gelebt. Ich arbeite in Hessen, habe hier eine kleine Wohnung und habe auf Grund der Trennung von meinem (Noch)Mann fast den ganzen ehemaligen Freundeskreis aufgegeben.
    Matthias lebt und arbeitet in Stuttgart. Fast jedes Wochenende habe ich dort verbracht. Unsere Beziehung war zwar einerseits sehr harmonisch, jedoch war meine Lebenssituation nicht ganz einfach für uns beide. Meine Kinder hatten ihn nie akzeptiert, wollten ihn nie kennen lernen. Mein Sohn hatte deshalb fast ein Jahr keinen Kontakt zu mir, worunter ich sehr gelitten habe. Das hat auch Matthias sehr belastet. Er wollte mir helfen und konnte es nicht.
    Kurz vor Ostern, er war gerade in einer Reha, hat er mir dann mitgeteilt, dass er sich von mir trennt. Er komme mit der ganzen Situation nicht zurecht, ich würde ständig zwischen den Stühlen sitzen, wolle es meinen Kindern recht machen und er bliebe dabei auf der Strecke.

    Mir hat das den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe ihm geschrieben, ihn angerufen etc. und gefleht, er möge seine Entscheidung überdenken. Ich war der festen Überzeugung, wir können diese Krise meistern. Die Situation mit meinen Kindern würde sich irgendwann entschärfen.
    Irgendwann hatte ich mir ein Herz gefasst und bin nach Stuttgart gefahren, um mit ihm zu sprechen. Natürlich hatte ich mir davon viel erhofft. Er hat mal zu mir gesagt, er hätte niemals eine Frau so geliebt wie mich. Ich hatte daher die Hoffnung, alles noch zum Guten wenden zu können.

    Dort angekommen, wurde ich eines Besseren belehrt. Er war unterkühlt und distanziert, wollte mir gar nicht wirklich zuhören. Ganz am Ende kam dann der Paukenschlag. Er hätte eine andere kennen gelernt und mit uns wäre es aus und vorbei und er wünscht keinen weiteren Kontakt.
    Ich bin wortlos gegangen. Wie ich heim gekommen bin, daran kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern. Alles war wie im Nebel.

    Wie gesagt, das ist jetzt Monate her. Ich habe mir ein Buch über Herzschmerz gekauft. Ich hatte das Gefühl, ich halte das alles nicht aus. Das Gefühl von Leere, von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Trauer...Das Buch, so dachte ich, hat mir ein kleines bisschen geholfen. Trotzdem aber ist in mir immer noch diese ständige Unruhe, ich habe Herzrasen, morgens wache ich viel zu früh auf und grübele, Erinnerungen gehen mir durch den Kopf und tun so weh. Ich habe keinen Appetit mehr, habe fast 8 kg abgenommen.

    Freitage sind der Horror. Immer denke ich dran, dass ich im Zug nach Stuttgart sitzen würde, dass er am Bahnsteig auf mich wartet und mich in die Arme nimmt. Ich versuche, nicht auf die Uhr zu sehen und tue es trotzdem. Ich weiß, wann ich losfahren und dort ankommen würde. Jeden Freitag wiederholt sich das.
    Ich habe Angst, dass ich aus dieser Spirale nicht mehr raus finde. Ich will nach vorne schauen und kann es nicht. Immer wieder holen mich Erinnerungen ein, ziehen mich ganz tief runter. Ich denke fast pausenlos immer noch an ihn, stelle mir vor, was er gerade macht. Ich weiß, dass mir das nicht gut tut, ändern kann ich trotzdem nicht.

    Ich habe immer gehofft, die Zeit hilft mir darüber hinweg. Langsam aber beginne ich daran zu zweifeln. Das Geld, um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, habe ich nicht. Ich möchte das auch allein schaffen, ich schäme mich, wenn ich zu einem Therapeuten gehen würde.

    Daher hoffe ich, dass ich vielleicht hier ein bisschen Zuspruch, Hilfe oder einen Tipp bekomme, wie ich mit der Situation umgehen soll, damit es mir bald besser geht.

    Ich danke euch für euren Rat.

    Petra
     

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